Hohlschichtdämmung: Test vor der Ausführung

Ob eine Hohlschichtdämmung bei Ihrem Objekt durchführbar ist, hängt von einigen Faktoren ab und in erster Linie natürlich vom Vorhandensein einer Luftschicht selbst. Eine mögliche Durchführbarkeit kann in einem einfachen Test ermittelt werden.

Bei einem zweischaligen Mauerwerk besteht die Außenwand aus 2 Wänden: Der Innenschale und der Außenschale. Dazwischen befindet sich die Hohlschicht, welche je nach Bauweise unterschiedlich stark sein kann. Um festzustellen, ob bei Ihrem Haus eine zweischalige Außenwand mit Luftschicht vorhanden und somit eine Hohlschichtdämmung möglich ist, wird ein Test durchgeführt: Erforderlich für diese Messung sind eine Bohrmaschine inklusive Bohrer, ein Stab (Kunststoff oder Metall) sowie ein Zollstock.

Hohlschichtdämmung Test

Hohlschichtdämmung Test

Zunächst einmal wird mit Hilfe der Bohrmaschine ein kleines Loch (z.B. Bis 0,8 cm) in die Außenwand gesetzt. Idealerweise setzt man es bei einem Klinkermauerwerk in die T-Fuge hinein und vermeidet so eine Beschädigung der Fassade.
Bei einem Klinkerhaus im nordwestdeutschen Raum ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß das Außenmauerwerk zweischalig ist. In der Regel hat der Außenstein eine Breite von 10 – 12 cm. Beim Anbohren des Mauerwerks sollte es also nach Überschreiten dieser Bohrtiefe einen „Ruck“ geben: Der Bohrwiderstand läßt nach – die Hohlschicht ist vorhanden.
Sollte es selbst nach Überschreiten einer Bohrtiefe von fast 20 cm keinen „Ruck“ geben, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein einschaliges Mauerwerk ohne Luftschicht.

Bei Vorhandensein eines Hohlraums kommt für Ihr Haus eine nachträgliche Hohlschichtdämmung in Frage. In unserem Test gilt es nun die Luftschichtstärke zu bestimmen: Hierzu wird ein Stab komplett in die Luftschicht eingelassen. Von der insgesamt gemessenen Tiefe (gemessen vom „Anschlag“ des Prüfstabs an der Innenwand bis zum Ende des Außenmauerwerks) wird nun die Stärke der Außenwand in Abzug gebracht.

Um die benötigte Füllmenge zu ermitteln, wird vor der Hohlschichtdämmung zum Test ein Stab in das Mauerwerk eingelassen.

Um die benötigte Füllmenge zu ermitteln, wird vor der Hohlschichtdämmung zum Test ein Stab in das Mauerwerk eingelassen.

Hohlschichtdämmung Test, Beispiel:
Die gemessene Stärke bis zum „Anschlag“ beträgt beispielsweise 18,5 cm. Um die Hohlschichtstärke festzustellen, wird nun die Außenwand abgezogen: Bei einem Klinkermauerwerk beträgt beispielsweise die Breite des Steins 11,5 cm. Die Berechnung des Hohlraums lautet in unserem Beispiel: 18,5 cm Gesamtstärke – 11,5 cm Außenmauerwerk = Die Hohlschichtstärke beträgt hier 7 cm: Ideale Voraussetzung für eine nachträgliche Hohlschichtdämmung – Test erfolgreich!