Kerndämmung

Als Kerndämmung wird die volle Dämmung für zweischaliges Mauerwerk bezeichnet. Nachfolgend erfahren Sie mehr darüber, wie diese bei Altbauten im Nachhinein ergänzt werden kann, was dabei zu beachten ist, welche Dämmstoffe es gibt und welche Vorteile diese Sanierungsmöglichkeit bietet.

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1. Zweischaliges Mauerwerk
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Vorteile
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Nachteile
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Einbau
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Voraussetzungen
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Kerndämmstoffe
7.
Finanzielles
8.
Überprüfung
9.
Meine Dämmung.

1. Kerndämmung für zweischaliges Mauerwerk

1.1 An wen richtet sich das Sanierungsmodell der Hohlraumdämmung?

Viele Altbauten in Deutschland, überwiegend in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen, wurden als zweischaliges Mauerwerk errichtet: Zwischen der Außenschale, bestehend aus Klinker, Verblender oder verputztem Kalksandstein und der Innenschale aus Rotstein, Kalksandstein oder Porenbeton befindet sich eine Hohlschicht. Diese wurde bis weit in die 1980er Jahre nicht mit einer Kerndämmung versehen.

Zweischaliges Mauerwerk ohne Kerndämmung

Zweischaliges Mauerwerk ohne Kerndämmung

1.2 Funktionsweise des zweischaligen Mauerwerks

Während zuvor Häuser mit massivem Mauerwerk konstruiert wurden, war das zweischalige Mauerwerk vor über 100 Jahren eine Innovation, von der man sich Einiges versprach. Die Außenschale ist als nicht tragende Vorsatzmauer von ca. 9 – 11,5 cm Stärke für den Regenschutz zuständig. Nach einem Abstand von in der Regel 6 – 7 cm folgt das Innenmauerwerk, mit welchem die Außenschale durch Draht- oder Dübelanker verbunden ist. Der höchstzulässige Schalenabstand beträgt 15 cm und kann durch den Einsatz zugelassener Anker auf 20 cm erweitert werden. Bei richtiger Anordnung wirkt diese Wandkonstruktion als zweistufige Dichtung wie eine Sperrschicht für Feuchtigkeit. Die Innenschale dient als Windschutz, weswegen sie beispielsweise einen winddichten Innenputz haben sollte. Die Vormauerschale kann Regenwasser bis zur Sättigung aufnehmen. Die Menge an Wasser, welche durch sie – je nach Pufferfähigkeit des Steins – nach innen durchgelassen und rückseitig ablaufen kann, ist mit 1% – 5% eher als gering anzusehen und stellt keine außergewöhnliche Belastung für zugelassene genormte Dämmstoffe der nachträglichen Hohlraumdämmung dar.

1.3 Nachträgliche Einblasdämmung als Lösung für ungedämmte Gebäude

Im Neubaubereich wird der Zwischenraum bereits während der Bauphase mit Dämmplatten oder -matten ausgestattet. Es ist daher naheliegend, auch bei Bestandsbauten im Nachhinein eine kostentechnisch überschaubare Einblasdämmung mit geeigneten Stoffen zu realisieren.

2. Vorteile einer Kerndämmung

2.1 Eine Kerndämmung senkt die Heizkosten spürbar.

Je nach Mauerwerksaufbau (Innenwandstärke des Hauses, Luftschichtstärke) und Heizverhalten variiert die Ersparnis, die nicht nur den Hauseigentümer oder Mieter entlastet, sondern auch die Umwelt. Eine Hohlraumdämmung ist ein aktiver Beitrag zum Schutz des Klimas: CO2-Emissionen werden nachhaltig reduziert.

2.2 Eine Dämmung hält Ihr Gebäude warm.

Im Winter kühlt es nicht mehr so schnell aus: Die Wärme verbleibt länger in den Räumen, so daß nicht ständig nachgeheizt werden muß. Gute Dämmstoffe bieten bereits bei geringer Stärke eine effiziente Wirkung.

2.3 Schutz gegen Hitze

Die Befüllung des Hohlraums ist auch eine wirksame Hilfe gegen Sommerhitze. Ein ungedämmtes zweischaliges Mauerwerk kann für aufgeheizte Räume verantwortlich sein – eine Einblasdämmung oder Schaumdämmung schaffen Abhilfe!

Eine Einblasdämmung erhöht die Temperatur an der Innenwand.

Eine Einblasdämmung erhöht die Temperatur an der Innenwand.

2.4 Eine Einblasdämmung erhöht die Innenwandtemperatur.

Hierdurch wird Stockflecken oder Schimmel der Nährboden entzogen: Die Kondensatbildung wird gemindert und potentielle Bauschäden durch Taupunktunterschreitung werden vermieden. Gerade als Ergänzung zu anderen Sanierungsmaßnahmen ergibt eine Kerndämmung Sinn. Entscheidet sich ein Hausbesitzer beispielsweise für den Einbau neuer Fenster mit Wärmedämmverglasung, so gerät die Wand vom Dämmwert her ins Hintertreffen und bietet erhöhte Angriffsfläche für Stockflecken oder Schimmel. Durch eine nachträgliche Wärmedämmung wird ihr Wert maßgeblich verbessert – die Sanierungskonzepte Fenster & Dämmung passen zusammen!

2.5 Abhängigkeit reduzieren

Durch hohe Heizkosten ist der Hausbesitzer in der Regel auf fremde Energiequellen und deren unkontrollierbare Preissteigerungen angewiesen. Eine Einblasdämmung macht Sie ein Stück weit unabhängiger von fossilen Brennstoffen!

2.6 Die Verbesserung der Gebäudehülle als erster Schritt

Bei vielen Sanierungsplanern und Architekten steht die nachträgliche Kerndämmung ganz oben auf ihrer To-Do-Liste: Bei komplexen Konzepten zur Senkung der Energiekosten durch die Installation neuer Heizanlagen oder alternativer Quellen gilt die Faustregel: Die beste Heizenergie ist die, welche nicht verloren gehen kann und somit gar nicht erst erzeugt werden muß! Kurzum: Die Gebäudehülle sollte zuerst optimiert werden!

2.7 Eine Hohlraumdämmung verbessert das Wohnklima.

Der Aufenthalt vor ungedämmten Außenwänden wird von Menschen häufig als unangenehm empfunden. Mit einer Hohlraumdämmung erhöht sich die Innenwandtemperatur – die Behaglichkeit im Haus wird spürbar gesteigert!

2.8 Schallschutz

Einige Stoffe bieten neben einem hervorragenden Wärmeschutz auch gute Schalldämmeigenschaften. Dieser Nebeneffekt macht sich besonders in lauten Wohngegenden positiv bemerkbar.

2.9 Eine Kerndämmung als Wertsteigerung für Ihre Immobilie

Die Entscheidung für diese Sanierungsmaßnahme dient dem Gebäudeschutz und bewirkt nicht nur einen sofort spürbaren Effekt für Ihr Haus, sondern zahlt sich auch langfristig aus: Durch die verbesserte Energiebilanz wird der Wert langfristig gesteigert, wodurch sich bei einer Vermietung oder einem Verkauf höhere Einnahmen erzielen ließen. Aber auch für Ihre Altersvorsorge rechnet sich eine Kerndämmung, da sie in Zeiten sinkender Guthabenzinsen eine attraktive Rendite bietet!

Kerndämmung

Kerndämmung

2.10 Kurzfristige Amortisation

In der Gebäudesanierung ist die nachträgliche Einblasdämmung eine der günstigsten Energiesparmaßnahmen. Die Investitionskosten sind überschaubar, so daß sie durch die Senkung der Heizkosten in relativ kurzer Zeit wieder eingespart werden können.

2.11 Keine Dauerbaustelle.

Die Durchführung einer nachträglichen Einblasdämmung ist bei einem Einfamilienhaus je nach Arbeitsaufwand an 1 bis 2 Werktagen fertig gestellt.

3. Nachteile der Hohlraumdämmung

3.1 Sie funktioniert nicht bei jedem Gebäude.

Gründe dafür können ein dampfdichter Außenanstrich oder eine zu geringe Hohlschichtstärke sein – mehr dazu im. ‚Voraussetzungen‘.

3.2 Die Wirkung ist abhängig von der Stärke des Hohlraums.

Hier gilt das Prinzip: Je breiter der Spalt, um so besser der Effekt. Es erklärt sich von selbst, daß eine 7 cm starke Hohlschicht mehr Einsparpotential bietet als ein 4 cm breiter Zwischenraum.

4. Wie wird eine Kerndämmung in einen Altbau eingebracht?

4.1 Kleinlochverfahren

Die gängigste Variante, um einen Dämmstoff vollflächig in ein zweischaliges Mauerwerk einzubauen, ist das sogenannte Kleinlochverfahren. Hierzu werden in einem ersten Arbeitsschritt Bohrlöcher zwischen 12 – 22 mm in die Außenschale gesetzt. Besteht diese aus Klinkern oder Verblendern, so bietet es sich an, die Löcher in die T-Fugen zu setzen. Je nach Wahl des Materials variiert die Bohrlochgröße – und so werden die Steine überhaupt nicht oder nur leicht tangiert.

Zur Einbringung werden Bohrungen in die Fugen gesetzt.

Zur Einbringung werden Bohrungen in die Fugen gesetzt.

Im nächsten Schritt wird die Kerndämmung mit Luftdruck eingeblasen oder eingeschäumt. Während beispielsweise bei der Befüllung mit Polystyrol-Dämmperlen nur einige Bohrungen mit einem Durchmesser von etwa 20 mm erforderlich sind, wird bei Dämmfasern oder Dämmschaum eine größere Anzahl an Bohrlöchern gesetzt; dafür kann bei letzterem der Durchmesser auf bis zu 12 mm reduziert werden. Wenn ein Gebäude gerade einer Kernsanierung unterzogen wird, können die Öffnungen auch von innen gesetzt werden.

Die Einblasdämmung / der Einschäumvorgang wird durch Fachleute versiert vorgenommen, so daß eine vollflächige Wärmedämmung entsteht.

Eine Kerndämmung wird durch das Außenmauerwerk eingebracht.

Eine Kerndämmung wird durch das Außenmauerwerk eingebracht.

Zu guter Letzt werden die Bohrungen verschlossen. Bei einem Putzbau sieht man diese zunächst, so daß erst nach dem Aufbringen eines neuen Anstriches die Dämmarbeiten unsichtbar werden. Bei einem Außenmauerwerk aus Klinkern oder Verblendern werden die Öffnungen mit Mörtel im Farbton der Originalfuge verschlossen, so daß die Optik des Gebäudes allerhöchstens minimal beeinträchtigt wird.

4.2 Großlochverfahren

Eine weitere Möglichkeit, einen Dämmstoff nachträglich in ein zweischaliges Mauerwerk einzulassen, bietet das Großlochverfahren. Hierbei werden ganze Steine oder Kopfsteine fachgerecht entnommen. Nach dem Einbau der Kerndämmung werden die Steine wieder eingesetzt und das Fugenbild dem ursprünglichen Farbton angepasst. Der Wunsch, das Mauerwerk im Nachhinein möglichst unversehrt aussehen zu lassen, gestaltet sich in der Praxis als schwierig. Für viele Dämmstoffe ist zudem eine Einblas- oder Einschäumöffnung zwischen 12 mm und 22 mm ausreichend, so daß mittlerweile meistens auf die Entnahme von Steinen verzichtet wird.

4.3 Schüttverfahren

Bestimmte Stoffe wie beispielsweise Vulkangestein können auch in die Hohlschicht geschüttet werden. Diese Variante kommt zum Einen im Neubaubereich zum Einsatz. In der Altbausanierung kann sie in Kombination mit der Einblasdämmung eingesetzt werden, so daß auf einer Baustelle sowohl eingeblasen als an zugänglichen Stellen auch geschüttet wird. Ein alleiniger Einsatz des Schüttverfahrens ist heute im Hinblick auf die daraus hervorgehende Kegelbildung unter Fenstern und anderen Fremdkörpern (Fehlstellen) nicht mehr vorgesehen.

5. Voraussetzungen der nachträglichen Wärmedämmung

5.1 Anforderungen an den Dämmstoff

a) Gemäß DIN 1053-1/8.4.3.4 darf eine nachträgliche Kerndämmung mit genormten oder zugelassenen Stoffen durchgeführt werden.
b) Das Material sollte eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweisen, so daß eine gute Dämmwirkung erzielt werden kann.
c) Professionelle Stoffe bieten auch bei geringer Stärke attraktive Werte.
d) Verwendet werden hydrophobe Stoffe oder solche, die wenig Wasser aufnehmen.
e) Hoch atmungsaktive Produkte zeichnen sich durch eine günstige Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ, dem sogenannten Mü-Wert, aus.
f) Die Entflammbarkeit wird durch eine Brandklassenzuordnung nachgewiesen.

5.2 Anforderungen an das Gebäude

a) Vor der Durchführung einer Hohlraumdämmung sollte der Außenschale erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet werden: Wurde diese mit einem wasserdampfdichten Anstrich („Elefantenhaut“) behandelt, so ist von einer Maßnahme abzusehen.
b) Bei rieselfähigen Kerndämmstoffen wird das Mauerwerk im Vorfeld auf Undichtigkeiten geprüft, um ein Austreten während oder nach der Baumaßnahme zu vermeiden. Durch den Einsatz einer Maschine, welche künstlichen Nebel in die Hohlschicht hineinbefördert, können schwer zu erkennende Öffnungen aufgespürt werden.
c) Es empfiehlt sich, eine nach oben offene Hohlschicht zu verschließen, so daß die Einblasdämmung bedenkenlos eingebracht werden kann.

Bei der Einblasdämmung sind einige Voraussetzungen zu erfüllen - beispielsweise sollte kein dampfdichter Anstrich auf der Außenschale sein.

Bei der Einblasdämmung sind einige Voraussetzungen zu erfüllen – beispielsweise sollte kein dampfdichter Anstrich auf der Außenschale sein.

5.3 Persönliche Präferenzen

Darüber hinaus spielen für jeden Hausbesitzer auch ganz individuelle Faktoren eine Rolle.

Welcher Dämmstoff soll in die Hohlschicht?

Welcher Dämmstoff soll in die Hohlschicht?

a) Sollen später weitere Umbaumaßnahmen durchgeführt werden? Im Hinblick darauf kann entweder ein Dämmstoff eingebaut werden, welcher sich in der Hohlschicht verfestigt / verhakt oder ein rieselfähiger Dämmstoff, der verfestigt werden kann.
b) Soll der Dämmstoff später ohne großen Aufwand entfernt werden können? Mancher Sanierungswilliger hegt den Wunsch, das Material wieder absaugen zu können. Rieselfähige Produkte entsprechen hier am ehesten dieser Anforderung.
c) Muß der Wandaufbau mit Kerndämmung einen bestimmten Wert erfüllen, um beispielsweise Förderprogramme in Anspruch nehmen zu dürfen?
d) Der Endpreis für eine nachträgliche Einblasdämmung hängt von mehreren Faktoren ab (siehe Kosten). Sie entscheiden selber, was in Ihren persönlichen Kostenplan hineinpaßt.
e) Dämmen dient dem Schutz der Umwelt und senkt die CO2-Emissionen. Darüber hinaus kann bei der Wahl des Produktes eine Rolle spielen, welche Ökobilanz der Stoff aufweist – beispielsweise, ob Recyclingmaterial bei der Herstellung verwendet wurde.

6. Kerndämmstoffe

Um Kerndämmstoffe sinnvoll zu unterteilen, bieten sich verschiedene Modelle an. So kann zum Einen eine Differenzierung in mineralische und organische Materialien vorgenommen werden. Zu den mineralischen Stoffen zählen Perlit, Steinwolle oder Glaswolle sowie Blähglasgranulat. Organische Stoffe sind Dämmperlen aus expandiertem Polystyrol, UF-Ortschaum oder PU-Schaum.

Kerndämmstoffe

Kerndämmstoffe

Eine alternative Unterteilungsmöglichkeit gruppiert die Dämmprodukte in solche, die eingeschäumt werden und solche, die eingeblasen werden. Diese Einteilung ergibt Sinn, da sich die Verfahren in der Anwendung und in der Maschinentechnik erheblich unterscheiden. Einblasdämmstoffe können darüber hinaus in Faserstoffe und rieselfähige Materialien unterschieden werden.

7. Finanzielles

7.1 Kerndämmung Kosten

Welche Faktoren sind für den Preis einer solchen Maßnahme verantwortlich?

a) Die Fläche des zu dämmenden Objekts wird mit der Hohlschichtstärke multipliziert – so läßt sich der Materialverbrauch im Vorfeld ermitteln. Da die Stärke von Haus zu Haus variiert, kann es durchaus sein, daß für zwei scheinbar baugleiche Objekte Kosten in unterschiedlicher Höhe anfallen.
b) Die Vielzahl von Dämmstoffen verursacht für den Verarbeiter im Einkauf Ausgaben in unterschiedlicher Höhe: Dies wirkt sich auf den Endpreis aus.
c) Einen weiteren Faktor der Preisgestaltung bildet der Arbeitsaufwand, der in Abhängigkeit des gewählten Materials und des zu dämmen Hauses errechnet wird.
d) Sind besondere Erfordernisse notwendig, um das Bauwerk mit einer Einblasdämmung auszustatten? So kann der Einsatz einer Hebebühne / eines Gerüstes zusätzlich Kosten verursachen; seltener verteuern zusätzliche baurechtliche Anforderungen (Genehmigungen in Urlaubsregionen etc.) die Dämmung.

Die Kosten einer Einblasdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Die Kosten einer Einblasdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab.

Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die nachträgliche Einblasdämmung für zweischaliges Mauerwerk eine günstige und überschaubare Investition darstellt: Verglichen mit anderen energetischen Sanierungsmaßnahmen wie dem kostenintensiven Aufbringen eines Wärmedämmverbundsystems stehen bei der Kerndämmung Kosten und Leistung in einem angemessenen Verhältnis.

7.2 Abrechnung zwischen Unternehmer und Auftraggeber

Als Abrechnungsmodelle kommen im Wesentlichen zwei Varianten in Frage.

1. Viele Hausbesitzer wünschen einen Festpreis, der sämtliche Leistungen inklusive des Materialverbrauchs beinhaltet. In diesem Modell liegt das Risiko beim Unternehmer, da ein unvorhergesehener Materialmehrverbrauch den Preis für den Verbraucher nicht erhöht.
2. Eine Alternative stellt die Abrechnung nach verbrauchtem Material da. Mit dieser Variante liegt das Risiko beim Hauseigentümer. Es wird häufig gewählt, wenn die Hohlschichtstärke innerhalb des Bauwerks stark voneinander abweicht und ein Festpreis für beide Seiten unfair wäre.

7.3 Fördermöglichkeiten

Erfüllen bestimmte Parameter wie die Wärmeleitfähigkeit und die Gesamtsumme die Kriterien der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), können Förderungen in Form zinsgünstiger Kredite (Programm 151/152) oder ein Investitionskostenzuschuss (Programm 430) in Anspruch genommen werden. In den Bundesländern werden daneben alternative Fördermöglichkeiten angeboten. Ob diese Optionen in Frage kommen, ist im Einzelfall zu prüfen.

8. Welche Möglichkeit habe ich als Hausbesitzer um die Kerndämmung zu überprüfen?

Thermografie zur Überprüfung einer Kerndämmung

Thermografie zur Überprüfung einer Kerndämmung

Um eine durchgeführte Einblasdämmung oder Schaumdämmung im Nachhinein auf ihren Erfolg zu untersuchen, bietet es sich an, Wärmebildaufnahmen des Objektes anfertigen zu lassen. Die sogenannte Thermografie ist ein berührungsloses Messverfahren: Ihr Haus wird wie beim Fotografieren aus einiger Entfernung erfaßt. Vor der Durchführung, die überwiegend in kühlen Monaten stattfindet, sollte das Haus aufgeheizt werden, so daß zwischen der Innen- und der Außentemperatur ein größeres Gefälle entsteht. Die Aufnahmen können von außen oder innen durchgeführt werden. Bei der Außenthermografie wird die Oberflächentemperatur ihrer Außenwand in vielen Tausend Bildpunkten radiometrisch erfaßt und später ausgegeben. Die zunächst in Grautönen vorliegende Wärmebildaufnahme wird mit einer charakteristischen Farbpalette versehen. Die bekannteste Palette arbeitet mit einem Farbspektrum von Blau bis Rot und greift damit die menschliche Wahrnehmung für Farbtöne (Blau = kühl, Rot = Warm) auf. Durch die Thermografie läßt sich eine Kerndämmung ausgezeichnet auf ihre Vollständigkeit überprüfen: Fehlstellen würden mehr Wärme nach außen durchlassen und somit in den Bildern sichtbar werden.

9. Meine Dämmung – auf dem Weg zum eigenen Wärmeschutz!

9.1 Vorabcheck

Als Hausbesitzer stellen Sie sich nun die Frage, ob eine Dämmung bei Ihrem Objekt durchführbar ist. Hat ihr Haus ein zweischaliges Mauerwerk? Falls es im Nordwesten Deutschlands in der Zeit zwischen 1910 und 1990 erbaut wurde, ist die Wahrscheinlichkeit hoch. Falls Sie nicht sicher sind, überlegen Sie: Haben Sie bei einer Umbaumaßnahme wie dem Tauschen von Fenstern oder Türen vielleicht unbewußt einen Blick in die ungedämmte Hohlschicht geworfen? Prüfen Sie, ob die Bauunterlagen – sofern vorhanden – Auskunft über die Existenz des Luftspalts geben können.

9.2 Proficheck

Die konkrete Bestandsaufnahme ihres Hauses ist der nächste Schritt zur Wärmedämmung. In einem unverbindlichen Gespräch erhalten Sie Auskunft über die Realisierbarkeit und die Kosten der Maßnahme. Berücksichtigt werden individuelle Besonderheiten Ihres Gebäudes wie dampfdichte Farben auf der Außenschale oder Risse im Mauerwerk.

Sie haben Fragen? – Nehmen Sie Kontakt auf!

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